
Was macht eine LIV-Uhr aus? Teil 3: Der Designprozess
Teilen
„Design ist nicht nur das Aussehen … Design ist, wie es funktioniert.“
Willkommen zum dritten Artikel unserer fünfteiligen Serie „Was macht eine LIV-Uhr aus?“. In den ersten beiden Artikeln haben wir uns mit den Wurzeln der Inspiration für unsere Marke und den Entscheidungsprozessen beschäftigt, die vor dem Entwurf und der Herstellung einer Uhr berücksichtigt werden müssen. Nun widmen wir uns dem wohl kreativsten Aspekt eines gesamten Uhrenprojekts: dem Designprozess.
Steve Jobs, der legendäre Mitbegründer von Apple, sagte einmal: „Design ist nicht nur, wie es aussieht und sich anfühlt. Design ist, wie es funktioniert.“ Das gilt für Uhren genauso wie für Smartphones und Tablets. Wir müssen nicht nur sicherstellen, dass unsere Uhren gut aussehen und sich gut anfühlen, sondern auch einwandfrei funktionieren und ihren Zweck erfüllen. Doch das ist leichter gesagt als getan – und deshalb ist der Designprozess für uns so entscheidend.
Unser Design-Ethos
Was ist das grundlegende oder übergeordnete Designethos von LIV Watches? Chaz, unser Mitgründer und Produktionsleiter, sagt: „Einzigartig, mutig, innovativ – mit einem Hauch von Mode.“ Er möchte, dass LIV-Uhren sofort erkennbar und unverwechselbar sind, ohne dabei aufdringlich oder aufdringlich zu wirken. Es macht den Unterschied, ob Freunde und Kollegen von der Uhr an Ihrem Handgelenk wirklich fasziniert sind oder ob sie entsetzt wegschauen.
Unsere Designattribute
Jede Marke hat einzigartige Designmerkmale. Sie sind die visuellen „Hinweise“, die eine Marke von einer anderen unterscheiden, manchmal sogar bis ins kleinste Detail. LIV Watches bildet da keine Ausnahme, und wir nehmen unsere Designpersönlichkeit sehr ernst. Einige der Faktoren, die die Designästhetik der Marke LIV prägen, sind:
- Denken Sie an das Markenethos: Chaz spricht darüber, wie wir bei allem, was wir tun, das Hauptethos der Marke berücksichtigen, nämlich hervorragend gefertigte, qualitativ hochwertige Swiss-Made-Uhren zu entwerfen und zu bauen, die in ihrer Kategorie erschwinglich sind.
- Dem Markenethos stets treu bleiben: Das Team behält während der gesamten Designphase das Ethos der Marke LIV im Hinterkopf, unabhängig davon, ob das entworfene Modell eher sportlich oder eher klassisch ist.

- Robust bleiben: Ein typisch robuster Stil prägt alle LIV-Uhren. Dies spiegelt sich beispielsweise in der Gehäusegröße, dem Design von Lünette und Zifferblatt, der Auswahl an Armbändern und weiteren Merkmalen unserer Uhren wider. Das ist einer der Hauptgründe, warum wir uns von Anfang an für eine Herrenuhrenmarke entschieden haben.
- Farben sind auch cool: Auch wenn unser Stil eher maskulin und robust ist, haben wir bei LIV Watches keine Angst vor Farben! Deshalb verwenden wir kräftige, auffällige Farben wie leuchtendes Orange, strahlendes Türkis und auffälliges Gelb. Vielleicht liegt es an unseren Wurzeln hier im wunderschönen Miami mit seinem türkisfarbenen Wasser, dem strahlenden Sonnenschein und den Art-déco-inspirierten Farbtönen.
Einige der Miami-Farben, die uns inspirieren
Unser Designansatz
Zunächst: Was ist das Konzept der Kollektion selbst? Was repräsentiert sie? Konzeptionell repräsentiert jedes Uhrenmodell etwas Einzigartiges. Die GX1 beispielsweise stand für „zukunftsfähige Robustheit“, wie Chaz es ausdrückt. Sie sollte die Uhr für einen echten Mann sein.
Zweitens kann das Konzept selbst ein gewisses Maß an Risiko oder Wagemut beinhalten. Die Rebel-Uhr, die auf die äußerst erfolgreiche GX1-Kollektion folgte, war eher ein Versuch eines neuen Designkonzepts. Das Ziel war, „zu sehen, wie weit wir es treiben können“, wie nur Chaz es ausdrücken kann. Aber selbst ein „riskantes“ Unterfangen kann seine Logik haben, wie es bei der Rebel-Kollektion mit dem markanten, quadratischen Zifferblatt der Fall war. Schließlich betont Chaz: „Niemand läuft herum und sagt: ‚Ich liebe runde Uhren!‘ So wurde die Rebel zu unserer bahnbrechenden Uhr – es ging nur um die Form.“
Drittens muss das Team die Funktionen finden, die zum Konzept passen. So war beispielsweise das Hauptkonzept der Rebel-Uhr das wunderschöne, auffällige quadratische Gehäuse. Ein wichtiges Designmerkmal der Rebel war jedoch der Quarzchronograph, um den die Uhr gebaut wurde. Und das hat sich gelohnt! Bis heute ist die Rebel der Bestseller aller LIV-Kollektionen, zusammen mit dem Baby, mit dem alles begann, der GX1.
Viertens ist die Gesamtästhetik der Uhr nicht so ausgeprägt oder in Stein gemeißelt, wie man vielleicht denken könnte. Das Designteam hat offensichtlich eine Vorstellung vom Design der Uhr, was Chaz „ein Designkonzept im Kopf haben“ nennt. Diese Ästhetik kann sich jedoch im Laufe des Designprozesses jeder Uhr weiterentwickeln. Inspiration spielt zwar eine Rolle, aber nicht immer innerhalb eines ausgeprägten, definitiven Designparadigmas. Die Realität ist organischer und weniger strukturiert.
Chaz arbeitet hart am Design mit unserem Mitarbeiter und Freund TJ Eisenhart
Praktische Designmerkmale
Ein wichtiger Aspekt der Designphase einer Uhr betrifft die spezifischen Funktionen, die die Uhr benötigt. Diese können als praktische Elemente jeder Uhrenkollektion betrachtet werden und umfassen:
- Das Gehäuse: Laut Chaz ist dies das Erste, worüber Sie entscheiden. Dazu gehören Größe, Form, Materialien und andere Aspekte des Gehäuses. Das gewählte Gehäuse bestimmt das Zifferblatt und andere Merkmale der Uhr.
- Das Uhrwerk inklusive Komplikationen: Welches und warum? Sie benötigen eine gewisse Funktionalität, und vieles hängt beim Design vom gewählten Uhrwerk ab. Das Uhrwerk kann auch ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für die Gehäusegröße sein.
- Das Zifferblatt: Dazu gehören dessen Farbe(n), die Zeiger, die Platzierung der Hilfszifferblätter und Fenster wie Tag/Datum usw. Schließlich ist das Zifferblatt im wahrsten Sinne des Wortes das „Gesicht zur Welt“ jeder Uhr, und daher sind sein Design und seine Gestaltung von entscheidender Bedeutung.
Entwurfsschritte
So beschreibt Chaz auf einfachste Weise (und unter Berücksichtigung der Überschneidungen zwischen den verschiedenen Phasen) den Entwurf eines Uhrenmodells durch das LIV-Designteam:
- Die Rohphase: Sie beginnen mit einer Bleistiftzeichnung oder einer groben Skizze. Dies ist ein recht einfaches Design und erfordert keine allzu großen Details wie Zifferblatt und andere Funktionen. Die Gehäusegröße wird natürlich in Abhängigkeit vom gewählten Uhrwerk festgelegt.
- Die 2D-Phase: Aus der groben Skizze wird eine detailliertere, technische Zeichnung. Das Uhrwerk wird nun in die 2D-Zeichnung integriert (d. h. gezeichnet). In dieser Phase werden deutlich mehr Details berücksichtigt, z. B. wie das Zifferblatt aussehen soll, ob die Indizes größer oder kleiner sein sollen usw.
- Die Musterphase: Nachdem die Uhr nun detailliert gezeichnet ist, werden die Muster oder Prototypen des Uhrenmodells erstellt. Diese werden üblicherweise aus Edelstahl gefertigt. Der Prototyp vermittelt dem Designteam ein deutlich besseres Gefühl für das Aussehen, die Funktionsweise und das Tragegefühl der Uhr in Bezug auf Größe und Gewicht.
—Chaz
Uhrenfreak und Mitgründer von LIV Watches
- Die weitere Prototypenphase: Das erste Muster/der Prototyp erfordert weitere Prototypen. Diese zusätzlichen Prototypen ermöglichen weitere Änderungen oder Optimierungen an der 2D-Zeichnung der Zifferblätter, Hilfszifferblätter und anderer Funktionen der Uhr. Es ist sozusagen ein Fall von „Zurück ans Reißbrett“. Manchmal sind sogar mehrere Prototypen nötig, um alles perfekt zu machen. Chaz erinnert sich, wie glücklich sie waren, als unsere allererste Uhr, die GX1, nur drei Prototypen benötigte, bevor sie vom Designteam freigegeben wurde. Manche Uhren benötigen weitaus mehr Iterationen, glauben Sie uns!
Designentwicklung
Als Uhrmacher seiner Designpersönlichkeit treu zu bleiben, ist eine Sache, in einer Sackgasse zu stecken – eine ganz andere! Hat sich das Designethos und die Gesamtästhetik von LIV Watches also deutlich weiterentwickelt? Chaz meint dazu: „Der Kern [des Designs] ist immer noch da, aber wir testen die Möglichkeiten mit neuen Ideen.“ Die P51 ist beispielsweise eine Fliegeruhr, die eine Hommage an die P51 Mustang ist, das einsitzige Kampfflugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Koreakrieg. Chaz ist von diesem Flugzeug besessen und spricht damit seinen inneren Flugfanatiker an!
Designtechnisch ist die LIV P51 eine Mischung aus Bewährtem und Neuem. Er beschreibt diese Verbindung von Tradition und neuen Designkonzepten wie folgt: „Wir haben eine GX1 zerlegt und dann Zifferblatt und Lünette mit einigen Details versehen, unter anderem mit Titan. Die Keramiklünette verleiht der Fliegeruhr eine einzigartige Note und hebt sie von anderen ab.“ Er liebt diese Uhr genauso sehr wie er das Kampfflugzeug, das ihr den Namen gibt, bewundert!
LIV Watches bietet zwei Uhrendesigns an, die in all ihren Varianten phänomenal beliebt sind – die GX1 (die runde) und die Rebel (die quadratische). Chaz möchte, dass LIV diese erfolgreichen Designs weiter ausbaut und gleichzeitig immer wieder neue Stile und Formen einführt. Er gibt auch zu, dass er sich wie jeder seriöse Uhrmacher auch von klassischen/Vintage-Uhren inspirieren lässt. „Ja, man muss zurückblicken. Klassiker bleiben Klassiker“, sagt er. Er erinnert außerdem daran, dass sich niemand an die Uhren erinnert, die floppten!
Chaz ist überzeugt, dass die Kreation einer Kollektion eine Art Reise ist. „Ich glaube nicht, dass es für den Designprozess einheitliche Regeln gibt. Es ist ein Prozess, der einen in viele verschiedene Richtungen führen kann.“
Es ist sicherlich ein Ansatz, der weltweit viele Fans gewonnen hat.
Über den Autor
Esti Chazanow, Mitgründerin von LIV Watches
Estis Leidenschaft für Herrenuhren führte dazu, dass sie Mitbegründerin von LIV Watches war – einer Mikromarke, die Uhrensammlern hochwertige, in der Schweiz hergestellte Zeitmesser in limitierter Auflage zu erschwinglichen Preisen anbieten möchte – und der Rest ist Uhrengeschichte.