
Was macht eine LIV-Uhr aus? Teil 4: Der Konstruktionsprozess
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HIER GEHT ES DARUM, WIE EINE LIV-UHR KONSTRUIERT IST
Der dritte Artikel unserer fünfteiligen Serie „Was macht eine LIV-Uhr aus?“ befasste sich mit dem Designprozess einer LIV-Uhr. Zuvor befassten sich die ersten beiden Artikel mit den Wurzeln der Inspiration unserer Marke sowie den Entscheidungsprozessen, die berücksichtigt werden müssen, bevor eine Uhr überhaupt entworfen, geschweige denn hergestellt werden kann. Nun widmen wir uns im vierten Artikel unserer Serie dem Herstellungsprozess.
Dieser Artikel gibt Ihnen einen Schritt-für-Schritt-Überblick über den Bau einer Uhr – von Anfang bis Ende, also vom Post-Design bis zur Verpackung und zum Vorverkauf. Das dürfte vor allem die Technikbegeisterten unter uns ansprechen, ohne den Rest zu langweilen! Los geht’s!

DIE VORBAUPHASE
Natürlich geschieht die Konstruktion einer Uhr nicht aus dem Nichts und im luftleeren Raum. Der Bau umfasst verschiedene Phasen, von denen die Vorkonstruktionsphase besonders wichtig ist. Der Bau erfolgt selbstverständlich anhand technischer Zeichnungen (vereinfachte Versionen finden Sie in unseren Benutzerhandbüchern) . Es gibt zwei Arten von technischen Zeichnungen:
- Die wichtigsten technischen Zeichnungen: Dazu gehören die Gehäusekonstruktion, die Zifferblattkonstruktion, die Zeiger und alle anderen für die Uhr erforderlichen Elemente.
- Die technische Zeichnung des Zifferblatts: Wie der Name schon sagt, gibt diese Zeichnung alle Elemente, die auf dem Zifferblatt erscheinen werden, genau an, einschließlich der Indizes, gegebenenfalls Hilfszifferblätter usw.

DIE SCHWEIZER PROTOTYPENBÜHNE
Alle für eine LIV-Uhr benötigten Materialien werden an unser Montageteam in der Schweiz geliefert. Dort gibt es ein strenges System für die erste Phase: die Herstellung eines ersten Prototyps basierend auf allen freigegebenen Komponenten. Da wir Schweizer sind, können Sie sich vorstellen, dass das alles wie am Schnürchen läuft! Diese Phase unseres Montageteams umfasst einen gründlichen Qualitätssicherungsprozess (QS) (und die sind wirklich gründlich!), um sicherzustellen, dass alle für die Uhr benötigten Teile genau unseren Spezifikationen entsprechen.
Sollte ein Teil nicht unseren Spezifikationen entsprechen, kontaktiert das Montageteam den entsprechenden Lieferanten, um die Abweichung zu klären und zu beheben. Allein dieser Schritt der Qualitätssicherung der Komponenten macht die Montagemitarbeiter für uns als Kunden so wichtig.
Sobald alles den Anforderungen entspricht, erstellt das Montageteam in der Schweiz einen ersten Prototyp mit allen für das geplante Uhrenmodell erforderlichen Komponenten.
Das Team wird noch einmal eine vollständige Qualitätssicherungsprüfung jeder einzelnen Komponente des Prototyps durchführen.
Anschließend wird das Schweizer Montageteam eine Musterserie dieses Prototyps an das LIV-Team in Miami senden.
Diese erste Musterrunde aus der Schweiz wird von uns dann gründlich geprüft, um sicherzustellen, dass die Konstruktion hundertprozentig in Ordnung ist und exakt der oben genannten Modellspezifikation entspricht.
Wenn alles genau in Ordnung ist, wird der Prototyp von uns freigegeben und die Schweizer Montage ordnungsgemäß informiert, dass sie mit dem Bau fortfahren kann.

DIE SCHWEIZER VERSAMMLUNGSPHASE
Es ist erwähnenswert, dass LIV Watches manchmal zwei Arten von Montagen verwendet. Es gibt Montageanbieter, die sich nur auf die Montage aller vorgefertigten Komponenten (natürlich nach Spezifikation) konzentrieren, sowie Uhrwerkhersteller, die sich nur auf die Montage von Uhrwerken konzentrieren.
Jetzt ist es an der Zeit, alle Komponenten einer Uhr vollständig zusammenzubauen, also die Uhren einzuschalen. Dies wird allgemein als Uhrenmontagephase oder T2-Produktion bezeichnet.
Das beauftragte Schweizer Montageteam beginnt mit einer sogenannten „Soft Production“. Dabei handelt es sich um eine limitierte Auflage einer bestimmten Uhr, beispielsweise der ersten 25 Modelle einer Kollektion von 500 Modellen.
Nach der Produktion durchlaufen diese Modelle eine weitere gründliche Qualitätssicherung. Damit wird erneut sichergestellt, dass die Uhr vollständig den Spezifikationen entspricht. Passform, Verarbeitung, Toleranzen und Farben der Uhr sind die wichtigsten Faktoren, die das Montageteam in diesem speziellen Qualitätssicherungstest sorgfältig prüft.
Erst wenn die Erstauflage einer Qualitätsprüfung unterzogen und freigegeben wurde, kann die Uhr in die Vollproduktion gehen.
Bei jedem Schritt werden Qualitätsprüfungen durchgeführt, beispielsweise ein 20%-Stichprobentest vor der Montage und anschließend ein vollständiger 100%-Test aller Uhren nach der Montage durch das Qualitätssicherungsteam. Dies wird bei jeder einzelnen getesteten Uhr unter dem Mikroskop durchgeführt.
Auch während des Montageprozesses selbst finden laufende Qualitätskontrollen statt. Der Montageprozess umfasst das sorgfältige Einsetzen des Uhrwerks und des Zifferblatts in das Gehäuse sowie die Reinigung der Uhrgläser (Kristalle) mit Druckluft und einem Handstaubsauger vor dem endgültigen Einschalen und/oder Veredeln.
Erst dann prüft eine spezielle Maschine die Wasserdichtigkeit der Uhr, was, wie Sie wahrscheinlich wissen, eines der attraktivsten Verkaufsargumente für Uhrenliebhaber ist. Die Maschine erreicht dies, ohne die Uhr in Wasser tauchen zu müssen. Diese Maschinen sind hochpräzise und in Aktion ein echter Hingucker, so Chaz.
Der abgeschlossene Produktionslauf wird abgezeichnet und von der Schweiz an unseren Hauptsitz in Miami versandt.

STAUB, DER ALLMÄCHTIGE FEIND
An dieser Stelle sei der Hauptfeind jeder Uhrenmontage erwähnt: Staub. Viele sind sich der Bedeutung von Staub im Uhrenherstellungsprozess nicht bewusst. Staub oder Sand können das Uhrwerk zerstören, insbesondere die Lagersteine und die unzähligen beweglichen Teile wie Federn, Räder, Triebe, Sperrklinken und Platten, aus denen dieser Mechanismus besteht. Daher muss jeder Schritt der Uhrenmontage (also der eigentliche Uhrenbau) in einer absolut staubfreien Umgebung erfolgen. Sie benötigen eine absolut sterile Umgebung.
Es ist genau die gleiche Umgebung, die bei der Montage hochempfindlicher Komponenten in der Halbleiter- und technischen Komponentenindustrie benötigt wird. Stellen Sie sich Montagearbeiter mit Haarnetzen und makellos weißen Laborkitteln vor. Jede gut bewertete Montageanlage stellt sicher, dass alle für uns gelieferten Komponenten ausgepackt und in individuellen Lager- und Transportbehältern untergebracht werden. Dies dient dem Schutz der Komponenten vor Staub.

Daher ist eine hochwertige Uhrenmontageanlage mit erstklassigen Staubschutzeinrichtungen sowohl unglaublich teuer als auch technisch komplex in Bau und Wartung. Deshalb verlassen wir uns, wie die meisten Uhrmacher, beim Uhrenbau auf hochspezialisierte Uhrenmontageanlagen und Fachkräfte.
DIE PHASE NACH DER MONTAGE
Nach dem Erhalt aus der Schweiz durchläuft jede Uhr bei LIV Watches in Miami eine weitere Qualitätsprüfung, und zwar nicht nur einmal, sondern zweimal:
- Qualitätssicherung vor Ort: Diese Prüfung dient der Überprüfung, ob jede Uhr ordnungsgemäß montiert wurde und alle Komponenten in der Montagephase in der Schweiz den Spezifikationen entsprechen. Bei Automatikuhren kann dies eine Überprüfung des Uhrwerks sowie eine gründliche Sichtprüfung aller Uhren umfassen.
- Outbound-Qualitätssicherung: Dies ist ein weiterer gründlicher Sichttest, bevor eine Uhr an einen Fan versendet wird.
Esti Chazanow, Mitgründerin von LIV Watches
Estis Leidenschaft für Herrenuhren führte dazu, dass sie Mitbegründerin von LIV Watches war – einer Mikromarke, die Uhrensammlern hochwertige, in der Schweiz hergestellte Zeitmesser in limitierter Auflage zu erschwinglichen Preisen anbieten möchte – und der Rest ist Uhrengeschichte.